Sonntag, 10. September 2017

Es ist angerichtet!


Für meine Suppen im Winter fehlen nur noch die Karotten und der Knollensellerie. Beides steckt noch tief in der Erde. Petersilie, Liebstöckel und Zwiebel sind schon geerntet.

Ich habe erneut Petersilie und Liebstöckel geschnitten und eingefroren. Den getrockneten Liebstöckel habe ich zerrebelt und in ein Glas gefüllt. Noch riecht er herrlich, ich hoffe er behält sein Aroma möglichst lange. Mal sehen welche Suppen besser schmecken- die mit getrockneten oder eingefrorenen Liebstöckel. 
  




Die ersten Chilis haben mein Mann und ich gegessen- echt scharf, ja er auch! Einige weitere habe ich in Öl eingelegt in der Hoffnung, dass ChiliÖl daraus wird. Gemeinsam mit Knoblauch, Pfeffer- und Senfkörner und einem Zweig Rosmarin habe ich die Schoten eingelegt.
 

Auch die Kartoffeln habe ich aus der Erde geholt. Ich habe vorsichtig in meiner Kartoffelpyramide gegraben, es roch wunderbar erdig. Früher war es ein großes Event für uns Kinder bei der Erdäpfelernte mitzuhelfen. Meine Eltern teilen sich jedes Jahr ein Feld mit Onkel und Tante, wo die gemeinsamen Erdäpfel gepflanzt wurden. Genauso gemeinsam wurde geerntet und geteilt. Zeile um Zeile hat mein Onkel die Erdäpfel mit kleinem Traktor und Erdäpfelroder aus dem Boden geholt. 
Joseph Sander, WordPress.com










Und es roch so wunderbar erdig. Dann haben wir uns in 2 Gruppen geteilt. Eine fing an der linken Seite des Feldes, die andere auf der rechten Seite an zu klauben. In der Mitte des Feldes haben wir uns dann getroffen. Große, kleine, besonders geformte Erdäpfel- alles war dabei! Und wir immer auf der Suche nach dem Größten! Abends gab es dann eine leckere Jause, den Erdäpfelklauben macht hungrig. Erdäpfelkäfer habe ich seit her auch nicht mehr gesehen. Und noch was fällt mir ein: Warme Erdäpfel mit Topfenkäs´gab es in meiner Kindheit oft zur Jause. Auch heiße Erdäpfel mit Butter schmeckten wunderbar. Sollte ich in den nächsten Tagen mal machen!
Bei mir waren einige mittelgroße und ganz viele kleine unter der Erde, viiiiiele sehr kleine! Da ist nächstes Jahr noch viel Luft nach oben!! 
Und wieder stellt sich mir die Frage: Soll ich mir nächstes Jahr die Arbeit machen und mir die Zeit stehlen, Erdäpfel in größeren Mengen anzubauen? Dazu müsste ich erstmals mehr "Anbaufläche" erschließen. Das heißt ich und mein Spaten- stundenlang die Wiese umackern, zusätzliche Erde heranschleppen, ... Und schon schwindet meine Motivation! Aber meine Kinder wären tolle Erdäpfel-Klauber.









Heute habe ich knapp 2 kg Tomaten geerntet. Für ein paar Gläser Sugo wird es reichen, ich werde sie morgen einkochen. 












In meinem Garten hat jetzt die Zeit begonnen, wo ich nicht mehr wirklich eingreife. Ich lasse meine Pflanzen im Hochbeet wachsen, wohin sie wollen. Erst wenn es mehr abkühlt, nehme ich die Tomaten- und Paprikapflanzen raus. 
 

Das "Wintergemüse" lasse ich stehen. Das ist immer die Zeit im Jahr, wo mein Hochbeet richtig zugewachsen ist. Ganz grün und wunderschön anzusehen.
Karfiol
Kohl
Auf meinen Karfiol bin ich besonders stolz! Wie ich ihn doch vor den Schnecken versucht habe zu schützen- anfangs die Pflänzchen mit Plastikflaschen und stets Wache halten, dass sich keine Schnecke nähert. Und wirklich- einer hat´s überlebt. Hingegen sind Kraut und Brokkoli ganz verschwunden. 


Lediglich die Zierkürbisse habe ich heuer verfrüht abgeschnitten, sie wucherten anfangs so gar nicht, haben dann aber im August so Gas gegeben, dass ich sie abschneiden musste, damit ich an meine Kartoffeln kam.




Letzten Herbst haben wir wie jedes Jahr Kürbisse im Hof geschnitzt, dabei haben sich auch die Kürbiskerne am Boden verteilt. Einen dürften wir übersehen haben und ist im Frühjahr aufgegangen. So haben wir heuer erstmals einen Kürbis zum Schnitzen aus eigener Produktion.












Vor dem letzten Regen habe ich auch Pfefferminze, Zitronenmelisse und Salbei- von dem ich heuer mehr als genug habe- geschnitten und zum Trocknen aufgelegt.
 

Und jedes Jahr im Herbst genieße ich die späte Blütenbracht. Anders als im Frühling, wo es immer Schlag auf Schlag geht, sind die Spätblüher ausdauernd, zufrieden, kräftig, ... Sie fühlen sich richtig wohl und genießen die gemäßigteren Sonnenstrahlen. Der Hibiskus zum Beispiel blüht schon über 4 Wochen, die Blüten der Prunkwinde haben sich dazugesellt und leuchteen wie Lichterketten am Busch , die Sonnenblumen sind noch gar nicht am abtrocknen, vereinzelt kommen noch einige Rosenblüten hervor. Das wirkt ziemlich witzig zwischen all den Hagebutten, als wäre es eine Fotocollage. Die japanische Wunderblume hält was sie verspricht und blüht ebenso seit Wochen, ob Sonne oder Regen. 
Prunkwinde  am Hibiskus

 


 

Japanische Wunderblume
 

Der September ist gekommen und läutet wie jedes Jahr eine Art Ende der Gartensaison ein, wie jedes Jahr ging´s mir auch heuer wieder viel zu schnell. Der September ist aber auch der Monat, wo der Garten einfach Garten ist, zwischendurch ein paar Zwetschken naschen, an den Sonnenblumen vorbeischlendern, den unermüdlichen Ringelblumen Bewunderung schenken. Die Topfpflanzen stelle ich in den sonnigsten Winkel, noch haben sie etwas Zeit bevor sie ins Winterquartier wechseln.












Schönen Herbstbeginn!